Liebe Leserin, lieber Leser,

in der Hitliste der beliebtesten Konfirmationssprüche ist er sicher ganz vorne dabei. Jener Vers aus dem Propheten Jesaja, der auch der Wochenspruch für die kommende Woche ist: "So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein." Einem ganzen Volk wird hier zugesagt, dass es doch keinen Grund gibt, Angst zu haben und sich zu fürchten. Sie stehen unter dem Schutz Gottes, er wird sie begleiten, wie er einst Jakob begleitet hat und ihn hütete wie seinen Augapfel. Wen wundert's, dass dieser Vers auch eine Zusage für viele ganz persönlich wurde: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.

Aber brauchen wir so eine Zusage nicht auch als Volk, als Gemeinschaft, als Gemeinde? Die Probleme türmen sich auf: Klimawandel, demographischer Wandel, Menschen auf der Flucht, Vereinzelung, schwindende Solidarität. Einfache Lösungen gibt es nicht. Und wie oft fehlt der Mut, zumindest erste Schritte zu tun. Vielleicht ist es auch die Angst vor Veränderungen, die uns oft lähmt. Oder die Furcht, etwas zu verlieren. Wie gut tut es da, wenn einer uns sagt: Fürchte dich nicht! Seid mutig und entschlossen, auch wenn ihr nicht wissen könnt, was euch erwartet. Tut, was notwendig ist und geht mit Offenheit und Zuversicht euren Weg. Du bist mein.

Ich wünsche uns, dass wir diese Zusage immer auch für uns hören. Und dem vertrauen, der einen Jakob durch die Wüste geführt, das Volk Israel aus der Sklaverei befreite und in Jesus uns ganz nah gekommen ist.

Ihr

Jochen Stähle, Pfr.