Liebe Leserin,

lieber Leser,

was tun, wenn es nicht mehr weitergeht? Was tun, wenn die Flut kam und Menschen, Häuser, Straßen, Hab und Gut einfach wegriss? Was tun, wenn man in einer aussichtslosen Lage ist und die Optionen rar geworden sind? In solchen Momenten findet so mancher zurück zum Gebet. Klagen und Bitten werden vor Gott gebracht. "Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Warum hast du mich verlassen?", schreien die Beter der Psalmen Gott entgegen. Und hören doch zugleich nicht auf, Gott um Hilfe zu bitten. Im Vertrauen, dass Gott um ihre Not weiß und sie nicht damit allein lässt. So betet König Hiskia und bittet mit dem Monatsspruch für August: "Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!" (2. Kön 19, 16). Das kann etwas sehr Befreiendes, Tröstendes und Mutmachendes sein, wenn ich mich an Gott wenden kann. Ich bin auch in dieser Situation nicht allein. Gott weiß darum. Dann kann sich auch mein Blick verändern. Und es ist nicht mehr die Angst und die Sorge, die mich beherrschen. Sondern es entsteht Raum für Hoffnung. Hiskia hat damals erlebt, wie Gott ihm aus seiner schwierigen Lage hilft. Menschen erleben, wie sich plötzlich eine Tür auftut und der Weg weitergeht. Und die Opfer der Flut erfahren viel Hilfe und Unterstützung - ganz praktisch und vor Ort, durch Spenden oder auch durch das Gebet anderer.

Herzlich grüßt Sie

Ihr

Jochen Stähle, Pfr.