So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.             Epheser 2,19

Heimat liegt im Trend.

Laut einer Umfrage des Emnid-Instituts ist Heimat für neun von zehn Menschen in Deutschland wichtig.Die Welt ist unübersichtlich geworden. Manchmal auch anonym, trotz neuer Kommunikationsformen. In Zeiten von Globalisierung und Wertewandel, kulturellen Veränderungen und finanziellen Unsicherheiten sehnen sich die Menschen danach, sich irgendwo zu Hause zu fühlen. Heimatmagazine nehmen mittlerweile einen breiten Platz im Zeitungssortiment ein. Es ist längst nicht mehr uncool, seine Stadt, seine Traditionen und sein Land zu lieben. Doch was genau ist Heimat überhaupt? Dieses ureigene deutsche Wort hat ja im Englischen keine wirkliche Entsprechung. Ist es ein Ort auf der Landkarte? Eine Erinnerung? Oder sind es Menschen, die einem ein Gefühl von Heimat schenken? Die Familie und enge Freunde? Es kann aber auch der Wohnort oder der Geburtsort sein, eine Region, in der man sich auskennt oder am längsten gelebt hat, die Muttersprache, der Glaube an Gott oder die Kirchengemeinde. Für Menschen heute hat „Heimat“ viel mit Identität zu tun. Beheimatung wird zu einer Strategie, mit der Menschen die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen versuchen. Die Kirche kann den Menschen bei ihrer individuellen Beheimatung helfen. Sie bietet Gemeinschaft und einen Raum des Angenommen-Seins. Die Feste des Kirchenjahres und Rituale wie Taufe, Konfirmation und Hochzeit stiften Sinn und Vergewisserung. Menschen fühlen sich bei Gott zu Hause. „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ schreibt Paulus im Epheserbrief, greift diese Sehnsucht auf und gibt eine Antwort. Unsere Heimat liegt bei Gott. Wir werden niemals heimatlos, was in unserem Leben auch passieren wird. Wir gehen auf unsere Heimat zu. Das, was uns Identität gibt, wo wir uns „wohl“ und „Zu Hause“ fühlen ist unsere Gegenwart und Zukunft - und die ist bei Gott. Sie ist nicht an einen bestimmten Ort oder ein Ritual gebunden, auch nicht an ein besonderes Gefühl, denn Gott will uns überall nahe sein und hat versprochen, immer bei uns zu sein – wo wir auch sind; wie es uns auch geht.

Elke Seiter, Gemeindediakonin