Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; Und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. Lukas 12,48
Nach Wahlen, ob in Politik, Kirche oder in einem Verein erlebt man nach der Verkündung der Ergebnisse oft, dass viele Menschen zu dem oder der Gewählten kommen, gratulieren, einen Blumenstrauß oder auch andere Geschenke überreichen und den Gewählten feiern.
Es ist aber immer auch zu beobachten, dass Menschen abwarten, bis sich der ganze Trubel gelegt hat, dann zu dem oder der Gewählten gehen und „Alles Gute im Amt“ und „Gottes Segen“ wünschen und manchmal auch die Hoffnung ausdrücken, dass der oder die Gewählte nicht über das neue Amt und seine Last zerbricht oder Familie und anderes vernachlässigt.
Zwei ganz unterschiedliche Herangehens- und Denkweisen. Ein Amt als Ausdruck von Macht und Erfolg oder das Amt mit seiner Verantwortung und Verpflichtung. Jede und jeder wird selbst immer wieder entscheiden müssen, wie er oder sie es sieht. Auch für alle, die kein Amts- oder Mandatsträger sind bleibt ja immer wieder die Frage: Wie setze ich das ein, was mir anvertraut ist? Begabt und befähigt sind wir alle!
Viel zu können oder viel zu haben bedeutet aber immer auch Aufgabe und Verantwortung. Denn bei aller reformatorischer Freiheit und Gnade – wir werden es aushalten müssen, dass wir daran gemessen werden, wie wir unsere Gaben, unsere Macht, unser Geld hätten einsetzen können für das Reich Gottes.
Ihre Elke Seiter