„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ Lukas 19,10
Gott sucht und findet die Verlorenen; große Freude ist das Ergebnis. Der verlorene Sohn fällt uns ein, diese großartige Erzählung von Jesus. Da geht einer von Hause fort und landet bei den Schweinen. Da weiß er nichts anderes mehr, als zurückzukehren und sich dem Vater als Tagelöhner anzubieten. Der aber nimmt ihn voller Freude wieder als seinen Sohn an und feiert ein großes Fest. Und der andere Sohn, der Daheimgebliebene, der das Fest der Auferstehung seines Bruders missbilligt, verweigert die Teilnahme. Und auch ihn lädt der Vater ein, das Fest der Freude über die Heimkehr des Verlorenen zu feiern.
Da sind aber noch zwei andere kleine biblische Geschichten im selben Kapitel des Lukasevangeliums mit derselben Botschaft - auch bekannt und einfach zu verstehen:
Eine Frau kehrt ihr ganzes Haus, bis sie ihr verlorenes Geldstück findet. Ein Hirte lässt 99 Schafe in der Wüste und findet nach langer Suche sein verirrtes Schaf. Große Freude ist das Ergebnis.
Auch der Sinn dieser Beispielgeschichten ist ganz klar: Sie sollen zeigen, wie Gott sich freut, wenn er Verlorene findet und rettet. Wer aber ist verloren? Oder worin besteht die Verlorenheit? Nicht ein - wie auch immer - ablesbarer Moralstandard gibt darüber Auskunft, auch nicht die Zahl der Gesetzesübertretungen. Verloren ist, wer die Orientierung verloren hat! Das Schaf etwa, das sich in der Steppe verirrt und sich selbst überlassen ist, gerät in höchste Gefährdung. Der Hirte macht sich auf die Suche, weil er weiß, was auf dem Spiel steht für sein Schaf. Er ruht nicht, ehe er es gefunden und vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Das Verhalten dieses Hirten ist das Bild für Gottes Sorge um den Menschen. Das ist das Maß seit Jesus. Das hat Menschen aufgerichtet und hat ihnen das Maß für ihr eigenes Verhalten gegeben.
Elke Seiter, Gemeindediakonin