Die meisten kennen das. Es ist zwei oder drei Uhr in der Nacht, man dreht sich von der einen auf die andere Seite, die Gedanken kreisen und finden kein Ende. Es gibt vieles, was einem den Schlaf nehmen kann und Sorgen gehören dazu, besser gesagt, das „sich Sorgen machen“.
Mir ist vor kurzem das Psalmwort (27,2) in den Sinn gekommen: „Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“, das man auch so übersetzen kann: Den „Seinen gibt der Herr Schlaf“.
Gehöre ich dann nicht zu ihm, wenn ich vor Sorgen nicht schlafen kann? Sorgen gibt's doch genug und immer wieder. Sorgen um die Zukunft, die Arbeit, die Gesundheit, die kommende Klassenarbeit, ein schwieriges vor mir liegendes Gespräch undundund ... ihnen fällt bestimmt das ein oder andere ein, das ihnen schon den Schlaf geraubt hat.
Wobei es ja nicht die Sache selbst ist, die uns nicht schlafen lässt, sondern die Gedanken darüber. Aber wer hat schon nachts um zwei oder drei Uhr durch unendlich kreisende Gedanken ein Problem behoben? Ich nicht. Und weil das so ist, wäre es doch hilfreich, man könne das los werden. Im Wochenspruch heißt es: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch (1. Petrus 5, 7).
Werfen. Ein starkes Wort. Aber ein treffendes: Wer wirft, muss loslassen.
Unter Umständen geht dieses Werfen gedanklich, vielleicht muss ich dazu auch aufstehen und die Sorgen aufschreiben und unters Holzkreuz (oder etwas anderes) legen.
Und mir und den kreisenden Gedanken dann klar machen: die Sorgen sind jetzt bei ihm, nicht bei mir.
Warum das nicht einfach ein Psychotrick ist? Weil die Erkenntnis dahintersteht, die der Apostel aufgeschrieben hat: Er, Gott, sorgt für euch.
Ihre Elke Seiter, Gemeindediakonin