Erntedank 2020

Für manche Menschen ist es sicherlich schwierig oder gar unmöglich inmitten der Corona-Pandemie und mit einem erneut trockenen Sommer Erntedank zu feiern.

Was aber heißt es überhaupt, Erntedank zu feiern? Vielleicht hilft der diesem Festtag zugeordnete Bibelvers:

„Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zu rechten Zeit (Psalm 145,15)“ heißt es da.

Erntedank hat also etwas mit der Blickrichtung hin zu Gott zu tun. Unabhängig von allen menschlichen Leistungen - sei es auf dem Feld, in der Verarbeitung oder im Verkauf – verdanken wir das, was wir haben, ernten, essen, ….  Gott. Speise zur rechten Zeit – die meisten von uns haben mehr als das und damit Grund genug, dankbar zu sein und gleichzeitig zu schauen, wo jemand es braucht, dass wir mit ihm teilen.

Erntedank 2020 hat aber natürlich auch mit dem Dank an die Menschen zu tun, die für unsere Versorgung arbeiten – und dies auch während dem Lockdown getan haben.

Wir feiern Erntedank in der Kirche. Und wir alle können es zu Hause feiern. Vielleicht indem wir uns Zeit nehmen und einmal aufschreiben, für was wir denn alles dankbar sind. Im Erkennen und Benennen der guten Gaben, der hilfreichen Worte, der kleinen Gesten, der liebevollen Aufmerksamkeiten, die wir durch andere immer wieder geschenkt bekamen, danken wir auch Gott. Wer glaubt, dass wir Gottes Geschöpfe sind, dankt doch zugleich Gott, wenn er seinem Nächsten dankt. Denn – das gilt es immer wieder zu erinnern – wir sind schließlich nach seinem Ebenbild geschaffen.

Übrigens: Brot, Butter und selbst frisches Obst und Gemüse zu essen, hatten wir genug. Nur Toilettenpapier hat zeitweise gefehlt.
Weil manche gehamstert hatten. Vielleicht lernen wir alle daraus.

 

Ihre Elke Seiter