„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Römer 12,21)
Der Apostel Paulus schreibt einen Brief an die junge Christengemeinde in Rom. Im Lauf des Briefes gibt er auch Empfehlungen zum Leben als Christ in der Gemeinschaft und in der Gemeinde.
Gibt es Ärger oder Streit, erlebt man Ungerechtigkeit, dann rät er nicht zur Vergeltung. „Liebe“ soll die Antwort sein. Die Liebe ist das Mittel der Gemeinde, der Christinnen und Christen, um auf Unrecht zu reagieren. Das Problem der Ungerechtigkeit ist damit nicht erledigt und erfahrenes Unrecht wird nicht verharmlost!
Aber so wie sich der „Übeltäter“ verantworten muss, so hat meine Antwort Einfluss auf mich. Unabhängig von rechtlichen Konsequenzen vergiften Vergeltung, Hass und Böses letztlich mich, meine Seele und meine Beziehung zu Gott.
„Das ist mir doch alles egal“ denkt mancher Mensch und handelt dementsprechend. Paulus ist anderer Ansicht. Er, ursprünglich selbst erbitterter Verfolger der ersten Christengemeinden und unbarmherziger Ankläger einzelner Christinnen und Christen hat durch eine Begegnung mit Christus, dem auferstandenen Jesus erfahren wie Liebe das Herz eines Menschen verändern kann. Paulus hat erkannt auf welchem Irrweg er war und wie ihn dies von Gott entfernt hat.
Von daher kann er den Menschen in der ihm noch unbekannten Gemeinde (und uns heute) nur raten: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“
So beten wir es auch immer wieder im Gebet des Herrn: “Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Ihre Elke Seiter