"Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes." | Lukas 13,29

Von überall her – aus der ganzen Welt – sind die Menschen eingeladen zu kommen. Gottes Einladung in sein Reich ist keine exklusive Sache, die nur einigen wenigen oder einer bestimmten Gruppe von Menschen, einer Nation oder Rasse ausgesprochen wird. Sie gilt allen Enden der Welt.

Entfernungen spielen genauso wenig eine Rolle, wie politische oder geographische Grenzen, an denen wir uns ja so oft orientieren – und eingrenzen lassen.

An Gottes Tisch in seinem Reich sitzen ganz verschiedene Menschen; nicht nur mit unterschiedlicher Heimat, sondern auch Beruf, finanzielle Ausstattung oder familiäre Hintergründe spielen keine Rolle.

Es ist interessant sich solch einen Tisch vorzustellen.

Vor kurzem, am Beginn der Adventszeit, zum Start der „Brot für die Welt Aktion“ konnte ich in einem Gottesdienst einen anderen großen Tisch sehen. Eine „Festtafel“, reich und üppig gedeckt, Stühle aus einigen Ländern standen da exemplarisch für alle dort. Die Sache hatte nur einen Haken. Die Stühle waren unterschiedlich groß. Je nach der statistischen Lebenserwartung in den einzelnen Ländern. Und so kam es, dass es manche sehr schwer hatten, an das reiche Angebot auf dem Tisch zu kommen.

An Gottes Tisch wird das anders sein. Dort ist der Ort, an dem alle satt werden, wo alle auf Augenhöhe miteinander im Gespräch sein können, wo man den Blick offen zu seinem linken und rechten Tischnachbarn lenken wird. Dort ist der Ort, wo der Herr den Segen spricht, das Brot teilt und den Wein vorkostet.

Ich finde es wichtig, dass dieser Tisch nicht eine Vertröstung, eine schöne Vision ist, die mich davon abhält, in seinem Reich mitzuarbeiten, sondern Ansporn ist, schon jetzt mitzuhelfen, dass an der „Festtafel“ alle den gleichen Zugang haben und satt werden. 

Ihre Elke Seiter, Diakonin