Liebe Leserin, lieber Leser,

ganz so ausgelassen wird es dieses Jahr nicht werden, während der närrischen Tage vor Aschermittwoch. Auch den Narren macht Corona ein Strich durch die Rechnung. Am Rosenmontag bleiben die Straßen leer und die Umzüge aus. Uneinig ist man sich unter den Sprachforschern übrigens, wo der Name "Rosenmontag" herkommt. Während die einen den "Rasenmontag", den "rasenden Montag" für namensgebend halten, verweisen andere auf den "Rosensonntag". So nannte man seit dem 11. Jahrhundert den Sonntag Lätare, den 4. Sonntag in der Passionszeit (in diesem Jahr der 14. März), an dem der Papst eine goldene Rose segnete und sie ausgesuchten Persönlichkeiten überreichte. Am Montag darauf traf sich seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts immer das Kölner Fastnachtskomitee, das sich danach "Rosenmontagsgesellschaft" nannte. Aus dem "Rosensonntag" für den mittleren Sonntag in der Passionszeit sei dann der "Rosenmontag" geworden für den mittleren Tag während der Karnevalstage. Wie auch immer es zu dem Namen kam, Fastnacht, Fasching und Karneval sind eng mit christlichen Traditionen verbunden. Wenn am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt, boten die Tage davon noch einmal Gelegenheit für ausgelassenes Treiben und Schlemmen. Erst an Ostern folgt dann mit der Feier der Auferstehung Jesu das nächste fröhliche Fest. Dann ist keine Zeit mehr für Verzicht und Entbehrung, weil Jesus den Tod überwunden hat und das Leben siegte. Und das bleibt auch so, wenn, wie in diesem Jahr, der Rosenmontag ausfällt und die Narren nicht feiern können. In allem, was uns Corona an Verzicht und Entbehrungen auflegt, halten wir uns an Jesu Sieg über den Tod und an die Hoffnung, dass er uns hält und trägt, heute und immer.

Bleiben Sie gesund und von Gott gesegnet.

Ihr

Jochen Stähle, Pfr.