Liebe Leserin,

lieber Leser,

 

der November ist ein Monat des Erinnerns und des Neuausrichtens. Wichtige Gedenktage liegen in ihm: die Erinnerung an die Reichspogromnacht und den Fall der Mauer. Der Volkstrauertag erinnert an die Opfer von Krieg und Terror. Und am Ewigkeitssonntag gedenken wir der Toten. Dazwischen der Buß- und Bettag, in den letzten Jahren immer mehr in Vergessenheit geraten, der den Blick auch nach vorn richtet: wo kann, muss und soll sich etwas ändern in meinem Leben, in unserem Miteinander? Und im November ist die Friedensdekade, Tage, die uns in Erinnerung rufen, dass Friede keine Selbstverständlichkeit ist, sondern größter Anstrengung bedarf. Der Monatsspruch für den November greift das Thema des Erinnerns und des Neuausrichtens ebenfalls auf: "Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus." (2. Thess 3, 5) Zwei Dinge werden genannt, auf die wir uns hin ausrichten sollen: auf die Liebe Gottes und auf Jesus Christus. Die Liebe Gottes hat sich in Jesus gezeigt: wie er den Menschen nah gekommen ist, wie er gelitten hat und gestorben ist, wie er Versöhnung möglich machte und den Tod überwunden hat. Die Liebe Gottes zeigt sich aber auch in Gottes Sorge um uns, um mich, an jedem Tag. Auch in den schweren und düsteren Tagen. Gerade in ihnen dürfen wir uns neu ausrichten auf den, der gekommen ist und kommen wird. Auf Jesus, der kommen wird, die Tränen abzuwischen und die Traurigen zu trösten.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Jochen Stähle, Pfr.