Liebe Leserin,

lieber Leser,

ein Blick in die Konkordanz, in der Bibelverse nach Stichworten geordnet sind, zeigt, dass das Wort "fürchten" ziemlich häufig in der Bibel vorkommt. Oft in Zusammenhang mit der Mahnung, Gott zu fürchten. Nicht um Angst zu haben, sondern um unsere Verantwortung vor Gott nicht zu vergessen. Und um nicht zu vergessen, dass er nicht nur Schöpfer der Welt ist, sondern sie auch in seinen Händen hält - mein Leben eingeschlossen. Wer das weiß, braucht sich nicht zu fürchten. Fürchtet euch nicht, sagen daher die Engel zu den Hirten in der Weihnachtsgeschichte. Sondern freut euch. Freut euch, dass Gott Mensch geworden ist. Freut euch, dass ihr ihm wichtig seid und er euch nicht vergisst. Daher kommt auch das Wort "freuen" häufig vor - wie ein weiterer Blick in die Konkordanz zeigt. Und ich denke, dass beide Worte zusammengehören. Wer Gott fürchtet, hat allen Grund, sich zu freuen. Wer um Gottes Größe und Macht weiß, der darf sich freuen, dass der große und mächtige Gott mich in sein Herz geschlossen hat. Dass er uns in Jesus nah kommt und bei uns ist, auch in den Tiefen unseres Lebens. Und er uns eine Hoffnung gib, die über dieses Leben hinausreicht. Einer, der viel von dieser Freude geschrieben und gesprochen hat, war Paulus, von dem der Wochenspruch für die neue Woche stammt: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4, 4. 5b). Freude kann man nicht verordnen. Sie kommt aus dem Herzen. Aber dort, wo wir unser Herz für Jesus öffnen (wie wir es in dem Adventslied "Macht hoch die Tür" auch singen), dort zieht Freude ein.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventswoche und ein Herz voller Freude auf den kommenden Herrn.

Ihr

Jochen Stähle, Pfr.