Liebe Leserin, lieber Leser,

"Jesu, meine Freude" ist ein Lied aus dem Gesangbuch, das zugleich Wochenlied für die kommende Woche ist. Geschrieben hat es Johann Franck, Jurist, Bürgermeister und Liederdichter im Jahr 1653. Franck wuchs in Guben auf, eine Stadt in der Niederlausitz. Im 30jährigen Krieg litt sie schwer unter der Einnahme durch schwedische Truppen, wie doch überall in Deutschland der Krieg verheerende Folgen hatte. Folgen, die lange nachwirkten und die, die sie erlebten, ein Leben lang nicht losließen. Tief prägt sich Zerstörung und Gewalt ins Gedächtnis ein, der Verlust geliebter Mensch betraf so gut wie jede Familie und für viele gab es keinen Ort mehr, der ihnen Heimat war. Wie viele wohl an diesen Erfahrungen zerbrochen sind - wir wissen es nicht. Aber es gab auch die, die in all der Not und allen Sorgen sich einen trotzigen Glauben bewahrt haben. Sie wollten nicht der Furcht, dem Schrecken und der Verzweiflung das Feld überlassen. Sie fanden in ihrem Glauben Sicherheit, Halt und Heimat. Einer von ihnen war Johann Franck. Auch wenn seine Verse fast 400 Jahre alt sind, spürt man, wie sie all dem, was uns sorgenvoll umtreibt ein glaubensstarkes Dennoch entgegensetzen:

Tobe, Welt, und springe; ich steh hier und singe

in gar sichrer Ruh. Gottes Macht hält mich in acht,

Erd und Abgrund muss verstummen,

ob sie noch so brummen.

 

Diese Zuversicht und Heimat im Glauben wünscht Ihnen

Ihr

Jochen Stähle, Pfr.