"Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder." | Psalm 98,1

Am Sonntag Kantate, der in diesem Jahr am 15. Mai ist, stellt unser Kirchenjahreskalender die Musik in den Vordergrund, aber tragender Teil jedes Gottesdienstes ist sie sowieso. Die Flut neuer christlicher Lieder ist groß. Ob aus der Lobpreisszene, ob von der vielfältigen Literatur christlicher Chormusik oder von Einzelnen. Nicht alles hat bleibenden Wert, nicht alles gefällt jedem Ohr. Die Gründe dafür sind sicherlich unterschiedlich. Aber eines scheint mir ganz oben anzustehen: Menschen, die etwas mit Gott erlebt haben, denen geht das Herz, die Seele, der Mund über und sie wollen davon erzählen, nein, Sie wollen davon singen. Das müssen nicht immer Wunder sein, die die Welt bewegen, die die Welt als Ganzes verändern, aber wie viele kleine Wunder geschehen tagtäglich, die das Leben von Menschen verändern, die sie bewegen etwas für andere zu tun und so zu einem Wunder für andere zu werden. Geschichten, die so unvorstellbar sind, dass wir uns sie nur als Wunder erklären können. Die zur Verfügung stehenden Noten, die allgemein üblichen Worte - sie sind begrenzt und überschaubar und doch entstehen immer wieder neue Lieder, weil Menschen immer wieder aufs Neue erleben, dass Gott in ihr Leben eingreift, das Gott Wunder tut! Zum Glück gibt es die alten Lieder, zum Glück gibt es aber immer wieder auch neue Lieder, die mich begeistern, mit einstimmen und mitsingen lassen. Denn auch das gehört zum Geheimnis christlicher Musik. Sie nimmt einen mit hinein in das Erleben anderer und hilft den eigenen Glauben auszudrücken, indem ich nicht einfach etwas lese und für wahr halte oder mich darüber ärgere, sondern indem es mich und meine Seele berührt und durch mich hindurch geht.

Singt dem Herrn - neue und alte Lieder - denn das tut gut.

Ihre Elke Seiter, Diakonin