„Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich dir?“  

fragt Paul Gerhardt in einem Lied, dass wir zumeist in der Adventszeit singen. Mindestens aber die zweite Strophe hat mit diesem Sonntag, Palmsonntag, zu tun: 

„Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.“ 

Jesus zieht in Jerusalem ein, die Menschen vor dem Tor säumen den Weg, bereiten mit Palmwedeln und ihren Kleidern einen „ausgerollten Teppich“ und jubeln. Sie erinnern sich an seine Wunder, seine Predigten. Sie huldigen Jesus wie einen König, der in die Stadt einzieht.  

Das hat den Machthabern und der religiösen Führungsschicht drinnen nicht gefallen. 

Ausgang der Geschichte wohlbekannt.  

„Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich Dir?“ fragt Paul Gerhardt sich selbst und alle, die das Lied mitsingen. Beide Antworten von damals (Hingabe und Jubel – Ablehnung, Verurteilung) sind auch heute möglich. Entweder ich merke oder erinnere mich daran, was Jesus in meinem Leben schon an Gutem bewirkt hat, und juble ihm innerlich zu oder ich gebe ihm keine Chance und erkläre ihn für tot. 

Wobei einen Unterschied zu damals gibt es schon. Heute kann und darf ich wissen, wie die Geschichte damals an Ostern ausgegangen ist. Gott hat sich zu dem bekannt, der von der Welt abgelehnt und getötet worden war und hat ihn an Ostern auferweckt. Das Leben hat über den Tod gesiegt. 

„Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich dir?“  

Ein gesegneter Palmsonntag und eine gute Karwoche wünscht Diakonin Elke Seiter