Erntedank ist nicht nur einmal im Jahr.
Die Trauben sind gepflückt und schmecken süß, mit und ohne Kerne. Die Brombeeren sind aus den dornigen Hecken herausgezupft und zu tiefroter Marmelade verarbeitet. Die Zwetschgen liegen kiloweise in den Körben und warten darauf, zu leckeren Kuchen verarbeitet zu werden. Unter den Nussbäumen treffen sich die Menschen und suchen nach der wertvollen kleinen Kugel. Die Erdbeeren und der Spargel waren im Mai teuer und kämpften mit der Kälte und Nässe. Die letzten Tomaten hängen im Garten an der Staude. Dieses Jahr brauchten sie besonders viel Wasser. Die Natur schenkt uns viel, die Erde trägt es aus, doch mischen sich hörbar Sorgen in die Landwirtschaft: reicht das Wasser, ist der Boden zu trocken, bekommen wir mit unseren Maschinen die Produkte zur rechten Zeit in die Scheune oder vernichtet Starkregen und Hagel alles? Zu viel? Zu wenig? Am Ende zu teuer auf dem Markt, so dass es niemand kauft? Haben wir bei alldem genug für alle - und wollen und können wir dieses und jenes noch so produzieren und kaufen: die wassersaugenden Tomaten im zu trockenen Spanien, die Trauben im verbrannten Süden von Frankreich - umdenken und neu lernen mit dem Gedanken der Umsicht und Verantwortung ist angesagt. 

Gott gab uns den Auftrag von Anfang an: bebaut und bewahrt. Dies fordert heraus, aber ohne Gottes Segen gelingt es schwer. Vertrauen wir auf die Zusage Gottes an Noah: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören. Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter Tag und Nacht“.

Ich wünsche Ihnen allen einen gesegneten Herbst.

Ihre Elke Seiter, Diakonin